Doppelmembranpumpe 1" PPE, PP / TPV

* Die max. Fördermenge ist ein ermittelter Wert mittels Prüfstand und gemessen mit Wasser bei einer Mediumstemperatur von ca. 20° C. Die Messung erfolgt am Druckstutzen der Pumpe, ohne Schlauch, Zapfpistole oder Durchflussmesser. Die im Einsatz erzielbare Fördermenge ist niedriger und hängt von der individuellen Anwendung, den Medieneigenschaften sowie der Konfiguration der Pumpe ab. Die max. Förderhöhe ist ebenso abhängig von Pumpenausführung, Motor und Medium. Die Viskositätswerte werden mit Öl ermittelt.

** Prüfaufbau: Medium Wasser / Diesel, Durchfluss in Vorzugsrichtung, Beruhigungsstrecke 0,2 m vor und nach dem Durchflusszähler

Lutz Doppelmembranpumpen kommen in nahezu allen Industriezweigen zum Einsatz.

Da die Anwendungen stetig vielseitiger und anspruchsvoller werden, stehen dem Anwender unterschiedliche Werkstoffe, wie beispielsweise hochwertige Thermoplaste oder verschiedene metallische Varianten zur Verfügung. Die Pumpen aus glasfaserverstärktem Polypropylen (PP) und kohlefaserverstärktem Polyvinylidenfluorid (PVDF) überzeugen durch eine hohe mechanische Festigkeit, bei gleichzeitig maximaler Beständigkeit gegen aggressive und konzentrierte Säuren und Laugen.

Neben einigen Ausführungen aus Kunststoff, sind auch alle metallischen Pumpen explosionsgeschützt nach aktueller ATEX-Richtlinie und eignen sich zum Fördern brennbarer oder leicht entzündlicher Flüssigkeiten in ATEX-Zone 1.
Für den Lebensmittelbereich stehen FDA-konforme Doppelmembranpumpen der PURE-Baureihe zur Verfügung.

Membrane
Die verfügbaren Membranen aus den Werkstoffen TFM (PTFE), TPV (EPDM-PP), NBR und FPM sind hochwertig und für die Einsatzfälle in Chemie, Lebensmittelindustrie, Pharma etc. einsetzbar.

Innendesign
Durch die Überarbeitung der Innengeometrie erreicht die Pumpe ein besseres und trömungsoptimiertes Förderverhalten.

Luftsteuerventil
Durch das neu konzipierte Luftsteuerventil erreichen die Pumpen einen erhöhten Wirkungsgrad und gleichzeitig verringerten Luftverbrauch (Betriebspunktabhängig).
Ebenfalls wird die Wartung durch hochfeste und selbstschmierende Polymere deutlich reduziert.

Vorteile

• Hohe hydraulische Leistung und optimierter Luftverbrauch
• Eisfreies Luftsystem
• Wartungsoptimierte Konstruktion und einfache Installation
• Integrierter Schalldämpfer bis zur Modellgröße DMP 1"
• Hochbeständige TFM (PTFE) Membranen (modifiziertes PTFE)
• Verstärkte Elastomere und thermoplastische Membrane
• Trockenlaufsicher
• Selbstansaugend
• PURE-Varianten FDA-konform
• Pumpen explosionsgeschützt nach ATEX-Richtlinie (Ex-Schutz)
• Absolut ölfrei
• Blockadefreier Betrieb
  
  

Installationsmöglichkeiten

Lutz Doppelmembranpumpen sind für eine Vielfalt industrieller Anwendungen geeignet.

Ortsfeste oder ortsbewegliche Montage
Die Pumpen können entweder stationär montiert oder je nach Bedarf mobil zu verschiedenen Anwendungsorten transportiert werden, um die Flüssigkeiten aus unterschiedlichen Gebinden zu entleeren.

Zulaufbetrieb
Liegt das Flüssigkeitsniveau oberhalb des Saugstutzens, spricht man von positivem Zulauf. Wird der maximale Zulaufdruck überschritten, sollte die Saugleitung über entsprechende Absperrarmaturen verfügen.

Selbstansaugend
Liegt der Saugstutzen oberhalb des Flüssigkeitsniveaus, muss die Pumpe das Fördermedium ansaugen. Lutz Doppelmembranpumpen können trocken bis zu 4,5 m WS selbst ansaugen. Bei gefüllter Saugleitung kann eine Saughöhe bis 9 m WS erreicht werden.

Hängende Bauweise
Für besondere Prozessansprüche kann die Pumpe auch in hängendem Zustand installiert werden.

Eingetauchte Betriebsweise
Pumpen der Baugrößen 1 1/2“ und 2“ können in Flüssigkeiten eingetaucht und dort betrieben werden, sofern das Pumpenmaterial ausreichend beständig ist und sich der Luftauslass über dem Flüssigkeitsstand befindet.

Zubehör
Um Schwingungen zu absorbieren, sind spezielle Schwingungsdämpfer lieferbar. Sauglanzen für verschiedene Behälter und mobile Anwendungen sind ebenfalls als Zubehör erhältlich.

Funktionsweise
Die Lutz Doppelmembranpumpen arbeiten volumetrisch und gehören zur Kategorie oszillierender Verdrängerpumpen. Der Saug- und Druckzyklus erfolgt zeitgleich in abwechselnden Phasen. Das Funktionsprinzip richtet sich nach der Volumenveränderung von zwei Kammern.

Wie im unten dargestellten Schema findet in einer Kammer eine positive Volumenveränderung statt, während in der zweiten Kammer eine Volumenverringerung erfolgt. Dies führt zu einer Ansaugung bzw. Verdrängung des Fördermediums.

Im Detail: Der Überdruck, der in der Kammer (A) entsteht, schließt das Saugventil und öffnet das Druckventil, sodass die Flüssigkeit in die Druckleitung gefördert wird. Im selben Moment entsteht in der Kammer (B) in entgegengesetzter Reihenfolge die gleiche Prozedur im Unterdruckbereich. Das Druckventil schließt und das Saugventil öffnet und ermöglicht das saugseitige Einströmen der Flüssigkeit.

Die Fördermenge ergibt sich aus dem Produkt, der Anzahl an Zyklen pro Zeiteinheit und dem bei jedem Zyklus angesaugten und wieder abgegebenen Volumen. Durch den hohen Wirkungsgrad der Pumpen können sie Förderhöhen erzeugen, die annähernd proportional zu dem angelegten Versorgungsdruck sind.

Ein Pumpzyklus
Das Luftsteuerventil befördert Druckluft hinter eine der beiden Membranen (A), die durch ihre Verformung eine Volumenveränderung in der mediumseitigen Kammer bewirkt und die Flüssigkeit in die Druckleitung fördert. Gleichzeitig befindet sich die gegenüberliegende Membrane (B) in der Ansaugphase, da diese über die Membranstange mit der anderen Membrane (A) verbunden ist. Die überschüssige Luft hinter der im Saugzyklus befindlichen Membrane wird über das Luftsteuerventil an die Umgebung abgegeben.

Wenn die unter Druck stehende Membrane (A) die Hubgrenze erreicht, schaltet das Luftsteuerventil die beiden Eingänge zur Kammer auf der Luftseite der Membrane um, sodass die Membrane (B) unter Druck gesetzt und die Membrane (A) entlastet wird.

Wenn die Pumpe ihren ursprünglichen Startpunkt erreicht, hat jede Membrane einen luft- und einen flüssigkeitsseitigen Förderhub ausgeführt. Dieser Bewegungsablauf bildet einen kompletten Pumpzyklus.

Materialerklärung
EPDM = Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk
FPM = Fluor-Kautschuk
NBR = Acrylnitril-Butadien-Kautschuk
PP = Polypropylen
PTFE = Polytetrafluorethylen
TPC-ET + TFM (PTFE) = Thermoplastisches Polyesterelastomer + Modifiziertes Polytetrafluorethylen, 
TPV (EPDM-PP) = EPDM/PP-Compound