Schutzhandschuhe ohne Baumwollträger für chemische Risiken

Schutzhandschuhe ohne Baumwollträger – sicherer Handschutz bei chemischen Risiken

Wo mit Säuren, Laugen, Lösemitteln, Ölen oder Reinigungschemikalien gearbeitet wird, sind Chemikalienschutzhandschuhe unverzichtbar. In der Kategorie „Schutzhandschuhe ohne Baumwollträger“ finden Sie Modelle, die speziell für den Umgang mit flüssigen Gefahrstoffen entwickelt wurden – von dünnen Nitrilhandschuhen mit sehr gutem Tastgefühl bis hin zu besonders beständigen Butyl-/Viton-Handschuhen für aggressive Medien. Die hier angebotenen Handschuhe sind je nach Modell nach EN ISO 374 (Chemikalienschutz), EN ISO 374-5 (Schutz vor Mikroorganismen und Viren), EN 388 (mechanische Risiken) und EN 21420 (Allgemeine Anforderungen an Schutzhandschuhe) geprüft und erfüllen damit die Anforderungen an professionelle Persönliche Schutzausrüstung (PSA).

Was bedeutet „ohne Baumwollträger“ bei Chemikalienschutzhandschuhen?

Bei Chemikalienschutzhandschuhen unterscheidet man grob zwischen Modellen mit Baumwollträger und solchen ohne Baumwollträger. Handschuhe mit Baumwollträger besitzen ein vollwertiges, eingearbeitetes Textilfutter aus Baumwolle oder Mischgewebe. Es sorgt für zusätzliches Volumen, Wärmedämmung und mechanischen Schutz, nimmt Feuchtigkeit auf und verbessert den Tragekomfort bei längeren Einsatzzeiten.

Schutzhandschuhe ohne Baumwollträger, wie Sie sie in dieser Kategorie finden, kommen ohne dieses textile Trägergewebe aus. Sie bestehen aus einer geschlossenen Schicht aus Nitril, Latex, Neopren/Chloropren, Butylkautschuk oder einer Kombination dieser Polymere. Häufig sind sie innen:

• unbeflockt – die Innenseite besteht aus dem gleichen Polymermaterial und lässt sich leicht reinigen,
• mit Baumwollbeflockung versehen – eine feine Baumwollschicht wird lose aufgebracht, um Feuchtigkeit aufzunehmen und das An- und Ausziehen zu erleichtern.

Modelle wie die Chemikalien-Schutzhandschuhe Guide 4020 werden beispielsweise aus sehr dünnem Nitril gefertigt, sind unbeflockt und bieten dadurch ein sehr gutes Tastgefühl bei gleichzeitiger Chemikalienbeständigkeit. Andere Varianten, etwa Guide 4022 oder Guide 4044, kombinieren eine robuste Latex- oder Latex-/Neopren-Beschichtung mit einer beflockten Innenseite, um Feuchtigkeitsstau zu reduzieren und den Tragekomfort zu erhöhen.

Normen und Zulassungen für Schutzhandschuhe ohne Baumwollträger

Chemikalienschutzhandschuhe müssen nach klar definierten Normen geprüft und gekennzeichnet werden. In dieser Kategorie finden Sie überwiegend Handschuhe der PSA-Kategorie III (Schutz vor tödlichen Gefahren oder irreversiblen Gesundheitsschäden) mit folgenden typischen Normen und Zulassungen:

• EN ISO 374-1: Klassifizierung als Chemikalienschutzhandschuh und Zuordnung zu Typ A, B oder C mit Angabe der geprüften Prüfchemikalien (z. B. AKLMNPST, JKLOPST).
• EN ISO 374-5: Schutz gegen Mikroorganismen; viele Modelle dieser Kategorie sind zusätzlich als „VIRUS“-schützend gekennzeichnet.
• EN 388: Prüfung auf mechanische Risiken (Abrieb, Schnitt, Weiterreißfestigkeit, Durchstich); die Leistungsstufen werden als Zahlen-/Buchstabencode auf dem Handschuh angegeben.
• EN 21420: Allgemeine Anforderungen an Schutzhandschuhe, insbesondere Ergonomie, Unbedenklichkeit der Materialien und Kennzeichnung.
• EN 421: Spezielle Anforderungen an Handschuhe zum Schutz vor radioaktiver Kontamination und in manchen Fällen vor ionisierender Strahlung.
• Lebensmittelzulassung: Zahlreiche Modelle – etwa aus dem Guide-Programm – sind für den Kontakt mit Lebensmitteln freigegeben, teilweise mit Einschränkungen bei fetthaltigen Lebensmitteln.

In den Produktdatenblättern zu Handschuhen wie Guide 4020, 4022, 4044 oder 4038 sowie zu uvex profastrong NF33, uvex profapren CF33 oder uvex profaviton BV-06 sind die jeweils erreichten Normen, Leistungsstufen und geprüften Chemikalien genau aufgeführt. Diese Angaben sind die fachliche Grundlage für die Auswahl des richtigen Modells für Ihre Gefahrstoffe.

Materialien und Bauarten im Überblick

Chemikalienschutzhandschuhe ohne Baumwollträger unterscheiden sich nicht nur in der Normenlage, sondern auch hinsichtlich Material, Wandstärke und Innenausstattung. Die wichtigsten Werkstoffe in dieser Kategorie sind:

Nitril

Nitrilkautschuk (NBR) ist einer der am häufigsten verwendeten Werkstoffe für Chemikalienschutzhandschuhe. Nitril zeichnet sich durch eine gute Beständigkeit gegenüber vielen Ölen, Fetten, Mineralölen und zahlreichen Lösemitteln aus. Dünnwandige Modelle wie die Chemikalien-Schutzhandschuhe Guide 4020 kombinieren eine Wandstärke von ca. 0,20 mm mit hoher Fingerfertigkeit, guter Nass- und Trockengriffigkeit sowie Ölbeständigkeit. Nitril ist latexfrei, was das Allergierisiko gegenüber Naturkautschukproteinen reduziert.

Latex

Handschuhe aus Naturkautschuk-Latex bieten eine hohe Elastizität und sehr gutes Tastempfinden. Modelle wie Guide 4022 oder Guide 4044 kombinieren Latex mit Neopren oder setzen auf besonders flexible Ausführungen, um Schutz gegenüber Säuren, Alkoholen, Reinigungsmitteln sowie bestimmten Lösemitteln zu bieten. Die beflockte Innenseite sorgt für angenehmen Tragekomfort und erleichtert das An- und Ausziehen auch bei schwitzenden Händen. Zu beachten ist, dass Latex Naturkautschukproteine enthält und bei sensibilisierten Personen Allergien auslösen kann.

Neopren / Chloropren

Neopren (Polychloropren) wird eingesetzt, wenn eine breitere Beständigkeit gegenüber Säuren, Laugen und bestimmten Lösemitteln gefragt ist. Ein Beispiel ist der uvex profapren CF33, ein flexibler Chloropren-Chemikalienschutzhandschuh mit Baumwollbeflockung und Vollbeschichtung aus Polychloropren. Durch die Materialkombination erreicht er gute Beständigkeit gegen viele Chemikalien und bietet gleichzeitig eine hohe Flexibilität sowie gutes Tastgefühl – etwa für Reinigungsarbeiten, chemische Industrie oder metallverarbeitende Betriebe.

Butyl / Viton

Butyl und Viton kommen dort zum Einsatz, wo besonders aggressive Medien gehandhabt werden. Der uvex profaviton BV-06 ist ein untrikotierter Chemikalienschutzhandschuh aus Butylkautschuk mit Viton-Überzug. Die Kombination bietet eine hohe Beständigkeit gegenüber einer Vielzahl von organischen und anorganischen Säuren, vielen halogenierten Kohlenwasserstoffen sowie bestimmten Lösungsmittelgemischen. Solche Handschuhe werden typischerweise in der chemischen Industrie, im Chemikalienhandel oder in spezialisierten Entsorgungs- und Laborbereichen eingesetzt, in denen hohe Anforderungen an den Durchbruchwiderstand bestehen.

Typische Einsatzbereiche für Schutzhandschuhe ohne Baumwollträger

Die im ADESATOS-Sortiment angebotenen Schutzhandschuhe ohne Baumwollträger decken eine große Bandbreite an Branchen und Anwendungen ab. In den Herstellerinformationen und Produktbeschreibungen finden sich häufig folgende Einsatzbereiche:

• Lebensmittel- und Fischindustrie, Catering, Gastronomie – z. B. bei Arbeiten mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln oder beim Umgang mit Lebensmitteln, wenn dafür freigegebene Modelle verwendet werden.
• Chemische Industrie und Chemikalienhandel – beim Umfüllen, Abfüllen, Mischen oder Reinigen mit Säuren, Laugen und Lösemitteln gemäß Beständigkeitslisten.
• Gebäudedienstleistungen und Reinigung – Schutz bei der Arbeit mit starken Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, Sanitärreinigern oder Fettlösern.
• Abfallwirtschaft und Entsorgung – beim Umgang mit flüssigen Gefahrstoffen, kontaminierten Behältern oder Reinigungsprozessen.
• Bauindustrie, Straßenbau, Anlagenbau – bei Kontakt mit Chemikalien, Ölen, Trennmitteln oder Reinigungschemikalien, z. B. beim Entfetten und Reinigen von Bauteilen.
• Land- und Forstwirtschaft – beim Arbeiten mit bestimmten Pflanzenschutzmitteln oder anderen Chemikalien, sofern der jeweilige Handschuh für die eingesetzten Wirkstoffe geeignet ist.
• Pharma, Gesundheitswesen und Labor – etwa bei Reinigungs- und Hilfsarbeiten mit Chemikalien, Desinfektionsmitteln oder Lösungsmittelgemischen.

Welche Handschuhmaterialien im Detail geeignet sind, hängt immer von den eingesetzten Stoffen, deren Konzentration und der Expositionsdauer ab. Grundlage für die Auswahl sind die chemischen Beständigkeitslisten der Hersteller sowie die Anforderungen aus Gefährdungsbeurteilung und Betriebsanweisung.

Produktbeispiele aus dem ADESATOS-Sortiment

Um Ihnen die Orientierung innerhalb der Kategorie „Chemische Risiken – ohne Baumwollträger“ zu erleichtern, sind hier einige exemplarische Produkte aus dem Sortiment aufgeführt. Die detaillierten technischen Daten, Normen und Beständigkeitsangaben finden Sie jeweils auf der Produktseite.

• Chemikalien-Schutzhandschuhe Guide 4020 – extra dünne, flexible Nitril-Handschuhe (ca. 0,20 mm) mit sehr gutem Tastempfinden. Sie bieten Schutz bei kurzzeitiger Exposition gegenüber scharfen Säuren, Ölen und starken Reinigungsmitteln, sind öl- und wasserdicht und für den Kontakt mit allen Arten von Lebensmitteln zugelassen (EN ISO 374-1 Typ A, EN ISO 374-5 inklusive Virenschutz, EN 388, EN 21420).
• Chemikalien-Schutzhandschuhe Guide 4022 – Latex/Neopren-Mix mit Innenbeflockung, geprägter Handfläche und ca. 0,60 mm Schichtstärke. Geeignet für kurze Exposition gegenüber Säuren, Farben und Lösungsmitteln. Zugelassen für den Lebensmittelkontakt (mit Einschränkung bei fetthaltigen Lebensmitteln) und geprüft nach EN ISO 374-1 Typ A, EN ISO 374-5, EN 388 sowie EN 21420.
• Chemikalien-Schutzhandschuhe Guide 4044 – sehr strapazierfähiger Latex-Chemikalienschutzhandschuh mit Baumwollbeflockung, Wabenprofil in der Innenhand, ca. 0,35 mm Schichtstärke und ca. 30 cm Länge. Bietet Schutz insbesondere vor Säuren, Alkoholen sowie bestimmten Lösemitteln und Reinigungsmitteln; zugelassen für Lebensmittelkontakt (Ausnahme fetthaltige Lebensmittel) und zusätzlich nach EN 421 (Nuklearschutz) geprüft.
• Chemikalien-Schutzhandschuhe Guide 4038 – Nitril-Handschuhe mit texturierter Oberfläche, geeignet für Chemikalien, Mikroorganismen und Viren (EN ISO 374-1, EN ISO 374-5), inklusive Lebensmittelzulassung. Durch die texturierte Außenseite wird der Grip bei Nässe, Öl und Schmutz verbessert.
• Chemikalien-Schutzhandschuhe uvex profastrong NF33 – vollbeschichteter NBR-Chemikalienschutzhandschuh mit Baumwollbeflockung und ca. 0,38 mm Wandstärke. Speziell entwickelt für den sicheren Umgang mit vielen Ölen, Fetten und Flüssigkeiten; mit guter Griffigkeit in feuchten Umgebungen und angenehm weicher Innenbeflockung.
• Chemikalien-Schutzhandschuhe uvex profapren CF33 – flexibler Chloropren-Chemikalienschutzhandschuh mit Baumwollbeflockung, Vollbeschichtung aus Polychloropren und geprüft nach EN 388 und EN ISO 374-1 (Typ A). Durch die Grip-Struktur in der Innenhand und die hohe Flexibilität eignet er sich unter anderem für chemische Industrie, Druckindustrie und Reinigungsaufgaben.
• Chemikalien-Schutzhandschuhe uvex profaviton BV-06 – untrikotierter Chemikalienschutzhandschuh aus Butylkautschuk mit Viton-Überzug für anspruchsvolle chemische Anwendungen. Die Materialkombination bietet hohe Beständigkeit gegenüber vielen organischen und anorganischen Säuren sowie halogenierten Kohlenwasserstoffen und wird in Bereichen mit hohen Anforderungen an den Durchbruchwiderstand eingesetzt.
• Chemikalien-Schutzhandschuhe Guide 4092 – Hochleistungs-Chemikalienschutzhandschuh mit erweitertem Schutzumfang gegen Chemikalien und Mikroorganismen; für anspruchsvolle Industrieanwendungen, in denen eine erhöhte Barrierewirkung benötigt wird.

Diese Auflistung stellt nur einen Ausschnitt der verfügbaren Modelle dar. Je nach Gefährdung, Tragedauer und individuellen Anforderungen Ihrer Mitarbeitenden stehen weitere Ausführungen in unterschiedlichen Längen, Wandstärken und Griffprofilen zur Verfügung.

So wählen Sie den passenden Schutzhandschuh ohne Baumwollträger aus

Die Auswahl des richtigen Chemikalienschutzhandschuhs sollte immer auf einer Gefährdungsbeurteilung und den Daten der Hersteller beruhen. Die folgenden Schritte haben sich in der Praxis bewährt:

1. Gefahrstoffe erfassen
   Listen Sie alle Chemikalien auf, mit denen Ihre Mitarbeitenden in Berührung kommen können – inklusive Konzentrationen, Temperaturen und Expositionsdauer (Spritzer, kurzzeitiger Kontakt, permanenter Kontakt).
2. Beständigkeitslisten und Normen prüfen
   Vergleichen Sie Ihre Medien mit den Beständigkeitslisten und Piktogrammen der Hersteller. Handschuhe nach EN ISO 374-1 sind mit einem Erlenmeyerkolben- oder Flaschen-Piktogramm gekennzeichnet und tragen einen Code für die geprüften Prüfchemikalien.
3. Kontaktart und Tragedauer berücksichtigen
   Dünne, hoch flexible Modelle mit geringer Wandstärke sind ideal für kurze Expositionszeiten und Arbeiten mit hohem Tastbedarf. Für längere Kontaktzeiten oder besonders aggressive Chemikalien sind dickere, höher beständige Materialien wie Butyl/Viton sinnvoll.
4. Arbeitsbedingungen einbeziehen
   Berücksichtigen Sie Umgebungstemperatur, Feuchtigkeit, notwendige Griff- und Rutschfestigkeit, eventuelle Überkopfarbeiten sowie Anforderungen an das Tastgefühl. Innenbeflockte Handschuhe reduzieren Feuchtigkeitsstau, unbeflockte Varianten lassen sich besser reinigen.
5. Normen und Zulassungen vergleichen
   Achten Sie auf die erreichten Leistungsstufen nach EN 388, auf die Zuordnung zu EN ISO 374-1 (Typ A/B/C) sowie auf Lebensmittelzulassungen, falls Handschuhe im Kontakt mit Lebensmitteln eingesetzt werden.
6. Akzeptanz und Komfort testen
   Probetragen mit mehreren Mitarbeitenden hilft, das Modell mit der besten Akzeptanz hinsichtlich Passform, Tragegefühl und Wärmestau auszuwählen. Nur Handschuhe, die gerne getragen werden, bieten im Alltag tatsächlich den geplanten Schutz.

Beratung und Service durch ADESATOS

ADESATOS unterstützt Sie bei der Auswahl geeigneter Schutzhandschuhe ohne Baumwollträger für Ihre konkreten Anwendungen. Viele Modelle sind kurzfristig lieferbar, ab einem Netto-Bestellwert von 250 Euro erfolgt der Versand innerhalb Deutschlands versandkostenfrei. Zusätzlich stehen Ihnen eine kostenfreie Hotline, E-Mail-Support und die Beratung durch Fachberater zur Verfügung. Auf Wunsch betrachten wir gemeinsam mit Ihnen die eingesetzten Chemikalien, vorhandene Gefährdungsbeurteilungen und Normenanforderungen, um eine technisch passende und wirtschaftliche Handschutzlösung zu finden.

Nutzen Sie die Kategorie „Schutzhandschuhe ohne Baumwollträger“, um Ihren Mitarbeitenden bei chemischen Risiken ein nach Norm geprüftes, komfortables und auf den Einsatzbereich abgestimmtes Schutzniveau bereitzustellen – von der Lebensmittelindustrie über Labor und Chemieproduktion bis hin zu Reinigung, Entsorgung und Bauindustrie.