Handschutz im Arbeitsschutz – warum Schutzhandschuhe so wichtig sind
Die Hände sind an nahezu jeder Tätigkeit im gewerblichen Umfeld beteiligt – beim Greifen, Halten, Führen von Werkzeugen oder dem Umgang mit Chemikalien. Statistiken der DGUV und Fachinformationen von Berufsgenossenschaften zeigen, dass Handverletzungen zu den häufigsten Arten von Arbeitsunfällen zählen. Schnittwunden, Quetschungen, Verbrennungen, Verätzungen oder Kälte- und Erfrierungsschäden führen nicht nur zu schmerzhaften Verletzungen, sondern auch zu Ausfallzeiten und hohen Folgekosten.
Ein durchdachtes Handschutzkonzept mit geeigneten Schutzhandschuhen ist daher ein zentraler Baustein des betrieblichen Arbeitsschutzes. In der Kategorie Handschutz bei ADESATOS finden Sie Schutzhandschuhe für nahezu jede Gefährdungssituation: mechanische Risiken (z. B. Gratkanten, Bleche, Werkzeuge), chemische und biologische Einwirkungen, thermische Belastungen (Hitze und Flammen), Kälte und Nässe, elektrische Gefährdungen, Störlichtbogen sowie spezielle Anforderungen wie Nadelstichschutz oder Antivibrationsschutz.
Normen & PSA-Kategorien – rechtssicherer Handschutz
Schutzhandschuhe gehören zur Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) und unterliegen der Verordnung (EU) 2016/425. Welche Handschuhe für welche Gefährdung geeignet sind, wird in europäischen Normen definiert. Für die Auswahl ist es wichtig, die wichtigsten Normen zu kennen:
- EN ISO 21420 (ehemals EN 420) – Grundnorm für Schutzhandschuhe: legt allgemeine Anforderungen fest, z. B. Ergonomie, Unbedenklichkeit der Materialien, Größen, Kennzeichnung und Herstellerinformationen.
- EN 388 – Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken: regelt Prüfungen auf Abrieb-, Schnitt-, Weiterreiß- und Durchstichfestigkeit sowie optional Stoßschutz. Die Leistungsstufen werden als Zahlen-/Buchstabencode (z. B. 4X43D) neben dem Piktogramm angegeben.
- EN ISO 374 – Schutzhandschuhe gegen gefährliche Chemikalien und Mikroorganismen: definiert Permeations- und Penetrationsprüfungen und ordnet Handschuhe je nach Durchbruchzeiten bestimmten Leistungsstufen und Piktogrammen zu.
- EN 407 – Schutzhandschuhe gegen thermische Risiken (Hitze und/oder Flammen): bewertet u. a. Brennverhalten, Kontakt-, Konvektions- und Strahlungswärme sowie Kontakt mit geschmolzenem Metall.
- EN 511 – Schutzhandschuhe gegen Kälte: legt Prüfungen für Konvektions- und Kontaktkälte sowie Wasserdurchlässigkeit fest – zentral für Winter- und Kälteschutzhandschuhe.
- EN 12477 – Schweißer-Schutzhandschuhe: kombiniert Anforderungen aus EN 388 und EN 407 und unterscheidet zwei Typen (A/B) je nach gewünschter Beweglichkeit und Schutz.
- EN 60903 – Schutzhandschuhe aus isolierendem Material für Arbeiten unter Spannung: regelt elektrische Isolationshandschuhe, z. B. für Elektroinstallationen oder Energieversorger.
- Weitere Normen wie EN 10819 (Antivibrationshandschuhe), EN 16350 (elektrostatische Eigenschaften), EN 14116 (begrenzte Flammenausbreitung), EN 455 (medizinische Einweghandschuhe) oder spezielle US-Standards (z. B. ANSI/ISEA 105, ANSI 138) ergänzen das Spektrum.
In der ADESATOS-Kategorie Handschutz können Sie gezielt nach diesen EN-Normen filtern, um nur solche Schutzhandschuhe anzuzeigen, die die geforderte Zertifizierung erfüllen.
Schutzhandschuhe nach Risikoarten & Einsatzbereichen
Um die Auswahl zu erleichtern, ist der Handschutzbereich bei ADESATOS in praxisnahe Unterkategorien gegliedert. Einige zentrale Bereiche:
Mechanische Risiken – von Präzisionsmontage bis Heavy Duty
In den Unterkategorien Mechanische Risiken – Präzisionsarbeiten, Mechanische Risiken – Allround & Industrie und Mechanische Risiken – Heavy Duty & Bau finden Sie Schutzhandschuhe mit geprüfter mechanischer Festigkeit nach EN 388. Je nach Leistungsstufen eignen sich diese Handschuhe für:
- Feinmontage und kontrollierte Tätigkeiten mit hohem Fingerspitzengefühl,
- allgemeine Industrie- und Logistikanwendungen mit regelmäßigem Werkzeugkontakt,
- schwere Bau-, Abriss- und Stahlbauarbeiten mit hoher Stoß-, Schnitt- und Abriebbelastung.
Beispiele dafür sind etwa Schutzhandschuhe Guide 574 für Arbeiten mit gutem Fingerspitzengefühl oder robuste Modelle wie uvex profi ergo XG20 für Heavy-Duty-Einsätze.
Mechanische Risiken – Schnittschutz
In vielen Branchen – z. B. Metallbearbeitung, Glasindustrie, Lebensmittelverarbeitung oder Instandhaltung – steht der Schnittschutz im Vordergrund. Hier kommen Schnittschutzhandschuhe mit speziellen Garnen (z. B. Glasfaser, HPPE, Stahlfasern) und höheren EN-388-Schnittschutzleveln (z. B. C, D oder E) zum Einsatz.
Im Sortiment finden Sie u. a.:
- Schnittschutz-Handschuhe Guide 9505 mit Schnittschutzlevel C, zusätzlicher Kontakthitzestufe 1 und Touchscreen-Funktion – ideal für Tätigkeiten, bei denen Werkstücke und Werkzeuge häufig gewechselt werden.
- uvex phynomic D uXT1 als besonders feinfühliger Schnittschutzhandschuh für trockene, feuchte und ölige Arbeitsumgebungen.
Chemische Risiken – mit und ohne Trägermaterial
Chemikalienschutzhandschuhe müssen exakt auf die eingesetzten Stoffe abgestimmt werden. Die DGUV weist ausdrücklich darauf hin, dass es nicht „den einen“ Handschuh gibt, der gegen alle Chemikalien ausreichend schützt – selbst bei gleichem Material (z. B. Nitril) können sich Schutzzeiten zwischen Herstellern deutlich unterscheiden.
ADESATOS unterscheidet hier in:
- Chemische Risiken – mit Baumwollträger: komfortable Chemikalienschutzhandschuhe mit textiler Trägerschicht, z. B. für längere Tragezeiten oder wenn zusätzlich mechanische Belastungen auftreten.
- Chemische Risiken – ohne Baumwollträger: vollbeschichtete Handschuhe z. B. aus Nitril, Neopren, PVC oder speziellen Elastomeren für hohe Dichtheit und Chemikalienbeständigkeit.
- Chemische Risiken – Einweg: dünne Einmalhandschuhe, die hohen taktilen Anforderungen gerecht werden und bei Kontamination sicher entsorgt werden können.
Ein Beispiel aus dem Sortiment ist der Chemikalien-Schutzhandschuh Guide 4022, der explizit als Schutz gegen gefährliche Chemikalien und irreversible Risiken beschrieben ist.
Kälte- und Nässeschutz
Wer im Kühlhaus, im Winterdienst, im Baugewerbe oder in ungeheizten Lagerbereichen arbeitet, benötigt zuverlässigen Kälteschutz für die Hände. Dafür stehen spezielle Kälteschutzhandschuhe nach EN 511 bereit.
In der Kategorie Schutzhandschuhe gegen Kälte und Nässe finden Sie u. a.:
- Guide 5501 – dünne, bequeme Kälteschutzhandschuhe aus Merinowolle, die sich auch als Unterziehhandschuh unter Chemikalienschutzhandschuhen eignen.
- Guide 5151 Winter – wind- und wasserdichte Kälteschutzhandschuhe mit Softshell-Handrücken, flüssigkeitsabweisender Handinnenfläche und Reflexmaterial für bessere Sichtbarkeit.
- uvex unilite thermo plus cut c – Winterhandschuh, der Kälteschutz mit hohem Schnittschutz (Level C) kombiniert.
Thermischer Schutz & Schweißen
Für Tätigkeiten mit Funkenflug, offenen Flammen oder Kontaktwärme sind Schutzhandschuhe nach EN 407 und ggf. EN 12477 (Schweißerhandschuhe) erforderlich. Diese Modelle kombinieren häufig hitzebeständige Materialien (z. B. spezielle Leder, Aramidfasern) mit hoher mechanischer Festigkeit.
Ein Beispiel für kombinierte Anforderungen sind Offshore- und Industriehandschuhe wie der Guide 4506, der Hitze-, Schnitt- und Stoßschutz in einem wasserdichten Handschuh vereint, oder Spezialhandschuhe wie der HexArmor Chrome SLT 4062 mit Schnitt- und Lichtbogenschutz.
Geringe Risiken, Lederhandschuhe & Einwegschutz
Nicht jede Tätigkeit erfordert maximale Schutzstufen. Für Verpackungsarbeiten, Lagerlogistik, leichte Montage oder Garten- und Landschaftsbau reichen vielfach Handschuhe für geringe Risiken aus, die vor Verschmutzung, leichten Abschürfungen oder Graten schützen und ein angenehmes Tragegefühl bieten.
Lederhandschuhe sind bewährte Klassiker, insbesondere bei groben Tätigkeiten, Schreinerei, Montagearbeiten im Freien oder in der Land- und Forstwirtschaft. Einwegschutzhandschuhe – z. B. aus Nitril oder Latex – eignen sich für kurzfristige Tätigkeiten, bei denen es auf Hygiene und schnelle Verfügbarkeit ankommt, etwa in Labor, Lebensmittelindustrie oder Medizin.
Materialien, Beschichtungen & Eigenschaften – was Schutzhandschuhe unterscheidet
Neben der Normenzuordnung unterscheiden sich Schutzhandschuhe durch Trägermaterial, Beschichtung und Ausstattungsmerkmale. Die Filter in der Kategorie Handschutz zeigen, wie breit das Spektrum ist: von nahtlos gestrickten Trägern aus Nylon, Polyester oder HPPE über Merinowolle bis hin zu technischen Synthetikmaterialien.
Typische Beschichtungen und Oberflächen sind:
- Nitril/NBR (inkl. Micro-NBR- oder Schaum-Beschichtungen) für Öl- und Chemikalienbeständigkeit, oft mit sehr guter Griffigkeit bei öligen Teilen,
- PU-Beschichtungen für sehr gutes Tastgefühl bei gleichzeitiger Abriebfestigkeit, ideal für Feinmontage,
- Latex- oder Gummibeschichtungen mit hoher Elastizität und gutem Nassgriff,
- PVC- und PVC-NBR-Beschichtungen für hohen Chemikalien- und Flüssigkeitsschutz, z. B. in Entsorgung und Chemie,
- spezielle Aqua-Polymer- und Xtra-Grip-Beschichtungen, die je nach Produkt besonders guten Grip auf feuchten oder öligen Oberflächen bieten.
Weitere Eigenschaften wie atmungsaktiv, flüssigkeitsdicht, kälteisolierend, antistatisch, metallfrei, nadelstichhemmend, schnittfest, stoßdämpfend oder touchscreenfähig können Sie ebenfalls gezielt über die Filter in der Kategorie auswählen.
Passform, Größen & Tragekomfort – entscheidend für die Akzeptanz
Selbst der beste Schutzhandschuh schützt nur dann, wenn er konsequent getragen wird. Dafür sind Passform und Komfort entscheidend. Hersteller wie Guide stellen deshalb detaillierte Größentabellen bereit; bei vielen Handschuhen im ADESATOS-Shop finden Sie eine Größentabelle von Größe 6 bis 12 (XS bis XXXL) mit entsprechender Handumfang-Angabe in Zentimetern.
Bei der Auswahl empfiehlt es sich – in Übereinstimmung mit DGUV-Empfehlungen – folgende Punkte zu prüfen:
- Art der Gefährdung (Mechanik, Chemie, Wärme, Kälte, Elektrizität etc.),
- Arbeitsbedingungen (trockene, feuchte, ölhaltige Umgebung, Innen- oder Außeneinsatz),
- Tragedauer, Wärmeentwicklung und Schweißbildung,
- erforderliches Tastgefühl und Beweglichkeit (z. B. für Kleinteile),
- individuelle Faktoren wie Allergien (z. B. gegenüber Latex) oder Hautempfindlichkeiten.
Beispiele aus dem ADESATOS-Handschutzsortiment
Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, finden Sie in der Kategorie Handschutz eine Auswahl an Topsellern mit unterschiedlichen Schwerpunkten:
- Guide 9502 – Schutzhandschuhe mit hoher Schutzbarriere gegenüber Ölen und Flüssigkeiten, ideal für ölhaltige Montage- und Instandhaltungsarbeiten.
- Guide 503 – Kunstlederhandschuhe mit verstärkten Fingern und Knöcheln für erhöhte Robustheit bei mechanisch anspruchsvollen Tätigkeiten.
- Guide 585 – vollständig beschichtete, wasserdichte Schutzhandschuhe mit Kontaktwärmestufe 2 – geeignet, wenn neben Nässe auch moderate Hitzeeinwirkung auftritt.
- Guide 755 – Schutzhandschuhe mit PVC-Noppen in der Handfläche für besonders gute Griffigkeit bei Kartonage, Lager- und Umschlagarbeiten.
- Guide 4022 – Chemikalienschutzhandschuhe für gefährliche Chemikalien und irreversiblen Gefahren, z. B. in Labor, Chemiewerk oder Entsorgung.
Diese Beispiele zeigen die Bandbreite des Sortiments. Über die Filter nach Produkttyp, Eigenschaften, Branche/Einsatzgebiet und EN-Normen finden Sie schnell passende Alternativen für Ihre spezifische Anwendung.
Handschutz in Ihre PSA-Strategie integrieren
Professioneller Handschutz ist am wirksamsten, wenn er in ein ganzheitliches PSA-Konzept eingebettet ist. In vielen Fällen ist die Kombination aus Arbeitsschutzbekleidung, Sicherheitsschuhe, Kopfschutz, Augenschutz und Atemschutz erforderlich, um die Anforderungen der Gefährdungsbeurteilung vollständig abzudecken.
Für Branchen mit erhöhten Gefährdungen – etwa Chemieindustrie, Metallbearbeitung, Offshore, Bau, Lebensmittelindustrie oder Labor – bietet ADESATOS ein abgestimmtes Sortiment, das Hand-, Kopf-, Fuß- und Körperschutz sinnvoll kombiniert. Bei komplexen Gefährdungen (z. B. Chemikalien plus Schnitt- und Kälteschutz) unterstützen wir Sie gern mit individueller Beratung.
Beratung & Service – Handschutz mit Fachkompetenz auswählen
Die DGUV-Regel 112-195 empfiehlt ausdrücklich, bei der Auswahl von Schutzhandschuhen Fachkraft für Arbeitssicherheit, Betriebsarzt und betroffene Beschäftigte einzubinden und die Herstellerinformationen zu berücksichtigen. ADESATOS unterstützt Sie dabei mit:
- einem breit gefächerten Sortiment an Schutzhandschuhen für unterschiedlichste Gefährdungen,
- Filtermöglichkeiten nach Norm, Einsatzbereich, Beschichtung und Eigenschaften,
- Produktinformationen mit Normen, Einsatzempfehlungen und Größentabellen,
- persönlicher Beratung per Telefon unter 0800 - 80 50 900 oder per E-Mail an service@adesatos.com.
So stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeitenden den richtigen Handschutz erhalten – passend zur Gefährdungsbeurteilung, komfortabel im Alltag und normgerecht dokumentiert.
Unser Tipp: Nutzen Sie die Unterkategorien wie Schutzhandschuhe für geringe Risiken, Schutzhandschuhe gegen Kälte und Nässe oder Schutzhandschuhe mit Baumwollträger für chemische Risiken, um direkt in die passende Produktauswahl einzusteigen – oder filtern Sie die Gesamtübersicht nach Ihren Norm- und Einsatzanforderungen.
