Schweißerhelme mit elektooptischen Filtern
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Schweißerhelme als zentrales Element des Schweißerschutzes
Beim Lichtbogen- und Autogenschweißen entstehen intensive UV- und Infrarotstrahlung, Funkenflug, Schmelzperlen und heiße Metallpartikel. Ein professioneller Schweißerhelm gehört deshalb zur Grundausstattung jedes Schweißers. Er schützt Augen und Gesicht vor optischer Strahlung, thermischer Belastung und mechanischen Einwirkungen und ist in vielen Anwendungen gesetzlich vorgeschrieben.
In unserem Sortiment an Schweißerhelmen finden Sie Automatik-Schweißhelme und Schweißmasken mit passiven Filtern, ergänzt um Zubehör wie Schutzscheiben, Kopf- und Nackenschutz oder Schutzhauben. Damit lassen sich Schweißarbeitsplätze normgerecht und praxisgerecht ausstatten – von der Metallverarbeitung über den Stahlbau bis zur Instandhaltung.
Typische Gefährdungen beim Schweißen
Beim Schweißen wirken mehrere Gefährdungen gleichzeitig auf den Kopf- und Gesichtsbereich:
- Optische Strahlung: starke UV- und IR-Strahlung des Lichtbogens, die ohne Filter zu Verblitzungen und Augenschäden führen kann.
- Funken und Schweißspritzer: heiße Partikel können die Haut verletzen oder ungeschützte Augen treffen.
- Hitze und Strahlungswärme: hohe Temperaturen im Bereich der Schweißnaht, die Gesicht und Stirn belasten.
- Metallstaub und Rauch: feinste Partikel und Schweißrauch, die zusätzlich eine geeignete Atemschutzlösung erfordern.
Ein normgerechter Schweißerhelm kombiniert daher einen passenden Schweißfilter mit einer hitzebeständigen Helmschale und einem großflächigen Gesichtsschutz. Je nach Einsatz wird der Helm mit weiterer PSA wie Atemschutz, Gehörschutz und Schutzkleidung kombiniert.
Normen und PSA-Kategorie von Schweißerhelmen
Schweißerhelme sind persönliche Schutzausrüstung für Schweißer und fallen bei Schweißerschutz üblicherweise in die PSA-Kategorie III, da sie vor lebensbedrohlichen Gefahren wie intensiver optischer Strahlung schützen. Die wichtigsten Normen sind:
- EN 175 – Geräte für Augen- und Gesichtsschutz beim Schweißen und bei verwandten Verfahren (Schweißerschutzschirme und -helme)
- EN 166 – Grundnorm für persönlichen Augenschutz (allgemeine Anforderungen an Schutzscheiben)
- EN 169 – Filter für das Schweißen und verwandte Techniken (passive Schweißfilter)
- EN 379 – Automatische Schweißerschutzfilter (elektro-optische, automatisch abdunkelnde Filter)
Schweißerhelme wie der bolle Schweißhelm FUSION+ – FUSV Elektrooptisch oder der bolle Schweißhelm FLASH – FLASHV Elektrooptisch werden vom Hersteller mit den zutreffenden EN-Normen gekennzeichnet (z. B. EN 166, EN 175, EN 379). Damit ist auf einen Blick erkennbar, für welche Anwendungen der Helm ausgelegt ist und welche Schutzleistung der Filter bietet.
Automatik-Schweißerhelme vs. passive Schweißmasken
Grundsätzlich lässt sich zwischen Schweißerhelmen mit passiven Filtern und automatisch abdunkelnden Filtern unterscheiden:
- Passive Schweißerhelme verfügen über ein festes Filterglas in einer bestimmten Schutzstufe (z. B. DIN 10–13). Vor Zünden des Lichtbogens muss der Helm heruntergeklappt werden, das Sichtfeld bleibt über die gesamte Arbeitszeit abgedunkelt.
- Automatik-Schweißerhelme arbeiten mit elektro-optischen Filtern nach EN 379. Im Ruhezustand ist das Sichtfeld heller (z. B. Schutzstufe DIN 3–4); beim Zünden des Lichtbogens dunkelt der Filter in Millisekunden auf die eingestellte Schutzstufe ab. Nach Ende des Lichtbogens hellt das Sichtfeld wieder auf.
Automatikhelme wie der bolle FUSION+ bieten variable Schutzstufen (z. B. 4/5–8/9–13), eine kurze Reaktionszeit von etwa 0,1 ms und mehrere Sensoren zur zuverlässigen Lichtbogenerkennung. Der bolle FLASH kombiniert ein besonders großes Sichtfeld mit True-Color-Technologie, um den Arbeitsbereich kontrastreich und farbtreu darzustellen. Beide Produkte sind bei ADESATOS als komplette Schweißerhelme erhältlich.
Ob ein passiver oder automatisch abdunkelnder Schweißerhelm besser geeignet ist, hängt von der Arbeitsorganisation, der Häufigkeit von Heft- und Punktnähten, dem gewünschten Komfort und den Kosten ab. Im professionellen Umfeld setzen viele Betriebe heute auf Automatikschweißerhelme, um Produktivität und Ergonomie zu verbessern.
Schutzstufen und Schweißverfahren
Die Wahl der richtigen Schutzstufe (Dunkelstufe) richtet sich nach dem Schweißverfahren, der Stromstärke und der Art des Lichtbogens. Die Normen EN 169 und EN 379 beschreiben entsprechende Schutzstufenbereiche für:
- Lichtbogenschweißen mit umhüllter Elektrode
- MIG-/MAG-Schweißen
- WIG-/TIG-Schweißen
- Plasmaschweißen und -schneiden
- Autogenschweißen und Brennschneiden
Moderne Automatik-Schweißhelme decken in der Regel einen Bereich von etwa DIN 5–8 für niedrige Strahlungsintensitäten und DIN 9–13 für höhere Stromstärken ab. Über Einstellrädchen oder Tasten kann die Schutzstufe an das jeweilige Verfahren angepasst werden. Ergänzend lassen sich Empfindlichkeit und Aufhellverzögerung konfigurieren, damit der Filter sicher auslöst und nicht zu früh wieder aufhellt.
Wichtige Auswahlkriterien für Schweißerhelme
Neben der Einhaltung der Normen sollten bei der Auswahl eines Schweißerhelms weitere Kriterien berücksichtigt werden:
- Normenkonformität: Der Helm sollte die passenden Normen (z. B. EN 175, EN 166, EN 169 und/oder EN 379) erfüllen, je nach Filtertyp und Anwendungsbereich.
- Sichtfeld und optische Klasse: Große Sichtfelder und eine hohe optische Klasse (z. B. 1/1/1/1 nach EN 379) sorgen für verzerrungsfreie Sicht und präzise Führung der Schweißnaht.
- Reaktionszeit und Sensoren: Kurze Reaktionszeiten und mehrere Sensoren erhöhen die Auslösesicherheit, insbesondere bei verdeckten Schweißpositionen oder eingeschränkter Sicht.
- Gewicht und Ergonomie: Ein ausgewogenes Gewicht und ein ergonomisches Kopfband mit guter Polsterung reduzieren Nackenbelastungen und Druckstellen bei längeren Schichteinsätzen.
- Einstellmöglichkeiten: Individuell einstellbare Kopfbänder, Neigungswinkel und Abstand zwischen Gesicht und Filter verbessern Komfort und Kompatibilität mit weiterer PSA.
- Kompatibilität mit Atemschutz: Bei Schweißrauchbelastung ist die Kombination mit Atemschutz (z. B. Gebläse-Atemschutz) wichtig. Der Helm muss mit Hauben oder Masken kompatibel sein.
Schweißerhelme und Zubehör bei ADESATOS
ADESATOS führt in der Kategorie Schweißerhelme unter anderem:
- bolle Schweißhelm FUSION+ – FUSV Elektrooptisch mit True-Color-Technologie, variablem Verdunkelungsbereich 4/5–8/9–13, vier Sensoren und kurzer Reaktionszeit.
- bolle Schweißhelm FLASH – FLASHV Elektrooptisch mit XXL-Sichtfeld, variabler Tönung 5–8/9–13, Schleiffunktion und ergonomischem Kopfband.
- Zubehör wie CleanAir Kopfschutzhaube sowie Schutzfolien, Nacken- und Kopfschutz für Schweißerhelme.
Über die Filterfunktion der Kategorie lassen sich Produkte nach Hersteller (z. B. bollé, CleanAIR), Normen (EN 166, EN 175, EN 379) und Produkttyp (Schweißhelm, Schutzhaube, Ersatzscheibe, Schweißfilter) selektieren. So können Sie schnell die passende Kombination aus Helm, Filter und Zubehör für Ihren Schweißprozess zusammenstellen.
Kombination mit Atemschutz und Haubensystemen
Wo neben Funkenflug und Strahlung auch Schweißrauch ein Thema ist, reicht ein klassischer Schweißerhelm alleine nicht aus. Hier kommen Gebläse-Atemschutzsysteme mit Hauben, Helmen oder Vollmasken zum Einsatz. Zubehör wie die CleanAir Kopfschutzhaube ist als Bestandteil solcher Systeme ausgelegt und ergänzt den Schweißerhelm um Kopf- und Nackenschutz sowie eine sichere Luftzufuhr.
In Verbindung mit den CleanAIR Atemschutzsystemen lassen sich komplette PSA-Lösungen aufbauen, bei denen Helm, Haube und Atemschutz exakt aufeinander abgestimmt sind. Dies erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern steigert auch den Tragekomfort, da der Anwender durch den Gebläse-Atemschutz keinen Atemwiderstand überwinden muss.
Pflege, Kontrolle und Austausch von Schweißerhelmen
Damit Schweißerhelme dauerhaft die geforderte Schutzwirkung bieten, müssen sie regelmäßig geprüft und gepflegt werden:
- Kontrolle der Scheiben und Filter auf Kratzer, Risse oder Trübungen
- Überprüfung von Dichtungen, Halterungen und Verschraubungen
- Funktionstest des Automatikfilters (Auslösung, Reaktionszeit, Aufhellverhalten)
- Regelmäßige Reinigung mit geeigneten, vom Hersteller freigegebenen Reinigungsmitteln
- Austausch von Schutzscheiben, Kopfbändern und Polstern bei Verschleiß
- Beachtung der vom Hersteller vorgegebenen Nutzungs- und Lagerbedingungen
Defekte oder stark beschädigte Helme und Filter dürfen nicht weiterverwendet werden. Insbesondere bei Automatikfiltern sind Beschädigungen oder eingeschränkte Funktion kritisch, da sie im Moment des Lichtbogens keinen ausreichenden Schutz mehr bieten können.
Schweißerhelme in ein ganzheitliches Arbeitsschutzkonzept einbinden
Schweißerhelme sind ein zentraler Baustein im Schutzkonzept für Schweißarbeitsplätze, ersetzen aber keine Gefährdungsbeurteilung und keine weiteren Schutzmaßnahmen. Ein vollständiges Konzept umfasst unter anderem:
- Gefährdungsbeurteilung nach Arbeitsschutzgesetz und Gefahrstoffverordnung
- Technische Maßnahmen wie Absaugung von Schweißrauch und Abschirmungen
- Organisatorische Maßnahmen, zum Beispiel Zugangsbegrenzungen und Kennzeichnungen
- Ergänzende PSA wie Schutzhandschuhe, Gehörschutz und flammenhemmende Schutzkleidung
- Regelmäßige Unterweisung der Beschäftigten in Handhabung und Pflege der PSA
Über die ADESATOS-Hauptkategorie Arbeitsschutz können Sie ergänzend zu Schweißerhelmen alle weiteren PSA-Komponenten für Schweißarbeitsplätze beziehen und so ein aufeinander abgestimmtes Gesamtpaket zusammenstellen.
Fachberatung zu Schweißerhelmen bei ADESATOS
Die Anforderungen an Schweißerhelme unterscheiden sich je nach Branche, Schweißverfahren, Stromstärken und Arbeitsumgebung. Unsere Fachberater unterstützen Sie bei der Auswahl des passenden Helms, der geeigneten Schutzstufe und der sinnvollen Kombination mit Atem-, Gehör- und Schutzkleidung. Über die Kategorie Schweißerhelme können Sie sich online einen Überblick verschaffen und bei Bedarf direkt ein Angebot oder eine Beratung anfordern.
So stellen Sie sicher, dass Ihre Schweißer zuverlässig vor optischer Strahlung, Funkenflug und thermischer Belastung geschützt sind – und gleichzeitig effizient und komfortabel arbeiten können.


