Atemschutz im Arbeitsschutz – warum er unverzichtbar ist
Atemschutz gehört zur persönlichen Schutzausrüstung (PSA) der höchsten Risikokategorie, denn er schützt vor Gefährdungen, die zu schweren oder irreversiblen Gesundheitsschäden führen können. Dazu zählen gefährliche Stäube und Aerosole, Rauch, biologische Arbeitsstoffe sowie Gase und Dämpfe. In vielen Branchen – von Metall- und Holzverarbeitung über Bau und Sanierung bis zu Chemie, Labor und Rettungsdienst – ist Atemschutz deshalb fester Bestandteil der Gefährdungsbeurteilung und der Schutzmaßnahmenhierarchie.
Die Auswahl und Benutzung von Atemschutzgeräten wird in Deutschland u. a. durch die DGUV-Regel 112-190 „Benutzung von Atemschutzgeräten“ geregelt. Sie konkretisiert die Pflichten aus der PSA-Verordnung (EU) 2016/425 und dem Arbeitsschutzrecht. Arbeitgeber müssen die Eignung des Atemschutzes prüfen, Beschäftigte vor der ersten Benutzung umfassend unterweisen und die Unterweisung regelmäßig – in der Regel mindestens jährlich – wiederholen. Zudem sind Tragezeiten, Wartung und Instandhaltung zu organisieren.
Mit dem Atemschutzsortiment von ADESATOS – z. B. FFP-Masken von uvex und Moldex, professionelle Systeme von CleanAIR sowie Halb- und Vollmasken von STS – erhalten Sie herstellergeprüfte Lösungen, die sich in der Praxis bewährt haben.
Überblick: Arten von Atemschutz bei ADESATOS
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen umgebungsluftabhängigem Atemschutz (Filtergeräte) und umgebungsluftunabhängigem Atemschutz (z. B. Druckluftgeräte). Im Online-Shop von ADESATOS liegt der Fokus auf umgebungsluftabhängigem Atemschutz für Industrie, Handwerk und Labor.
Partikelfiltrierende Halbmasken (FFP1, FFP2, FFP3 nach EN 149)
Partikelfiltrierende Halbmasken – häufig als FFP-Masken bezeichnet – sind Einwegmasken, die direkt auf dem Gesicht getragen werden und die belastete Luft beim Einatmen durch ein Filtervlies leiten. Sie werden nach EN 149 in drei Schutzstufen eingeteilt:
- FFP1 – Basisschutz vor unbedenklichen bis leicht gesundheitsgefährlichen Stäuben und Aerosolen; der Abscheidegrad liegt bei mindestens 80 %.
- FFP2 – Schutz vor gesundheitsschädlichen Stäuben, Rauch und Aerosolen mit einem Abscheidegrad von mindestens 94 %; geeignet z. B. für viele Tätigkeiten in Metallverarbeitung, Bau, Holzverarbeitung und Medizin, wenn der Arbeitsplatzgrenzwert nur bis zum Zehnfachen überschritten wird.
- FFP3 – höchster Schutz in dieser Gruppe, mit mindestens 99 % Abscheidegrad, typischerweise für sehr feine, toxische Stäube, Partikel und bestimmte chemische Verbindungen, bei Überschreitungen bis zum 30-fachen des Grenzwertes.
Alle zertifizierten FFP-Masken im Sortiment, etwa die uvex silv-Air c 2100 FFP1 Formmaske, die Moldex Smart Active FFP2 oder die Moldex Klassiker FFP3, erfüllen die Anforderungen der EN 149, inklusive Prüfungen auf Filterleistung, Leckage und Atemwiderstand.
Für eine bessere Passform und geringere Wärmebelastung stehen Varianten mit oder ohne Ausatemventil sowie in unterschiedlichen Formen (Faltmasken, Formmasken) zur Verfügung.
Mund-Nasen-Schutz im Vergleich zum Atemschutz
Im Bereich Mund-Nasen-Schutz finden Sie medizinische Masken und Community-Masken, die vor allem dem Fremdschutz dienen, indem sie Tröpfchenemissionen reduzieren. Sie sind in der Regel nicht als PSA für den Schutz vor Gefahrstoffen am Arbeitsplatz konzipiert. Für Tätigkeiten mit relevanter Exposition gegenüber Stäuben, Aerosolen oder Gasen sind daher FFP-Masken oder Filtergeräte (Halb-/Vollmasken mit geeigneten Filtern bzw. Gebläsesysteme) einzusetzen.
Wiederverwendbare Halbmasken und Vollmasken mit Filtern
Wiederverwendbare Halbmasken bedecken Mund und Nase, Vollmasken zusätzlich die Augen. Sie werden mit austauschbaren Filtern kombiniert und sind insbesondere bei höheren Konzentrationen von Gefahrstoffen, bei Mischbelastungen oder bei längeren Tragezeiten sinnvoll.
- Halbmasken wie die STS RS01 oder die STS RX01 eignen sich für Arbeiten mit Lösemitteldämpfen, Gasen und Stäuben, bei denen kein Vollgesichtsschutz erforderlich ist.
- Vollmasken wie die STS FS01, die STS CF01 oder die CleanAIR Shigematsu GX02 bieten zusätzlich Schutz für Augen und Gesicht, was z. B. bei chemischen Belastungen, Asbestarbeiten oder Einsätzen von Rettungsdiensten vorteilhaft ist.
Für diese Masken stehen Partikel-, Gas- und Kombinationsfilter unterschiedlicher Klassen zur Verfügung, z. B. CleanAIR Gasfilter A2 oder STS Gasfilter. Dadurch lassen sich die Systeme flexibel an verschiedene Gefährdungen anpassen.
Gebläseunterstützter Atemschutz (PAPR) von CleanAIR
Gebläseunterstützte Atemschutzsysteme (Powered Air Purifying Respirators, PAPR) bieten einen besonders hohen Tragekomfort, da ein Gebläse die Umgebungsluft durch Filter ansaugt und mit leichtem Überdruck in Hauben, Helme oder Masken einbläst. Dadurch verringert sich der Atemwiderstand, und die Maske muss nicht so dicht am Gesicht anliegen wie bei FFP-Masken oder passiven Halbmasken.
Im Bereich Gebläsesysteme finden Sie u. a. das CleanAIR Chemical 2F und das CleanAIR Chemical 3F Gebläsesystem sowie Ready-to-Work-Sets mit Hauben oder Masken. Für anspruchsvolle Einsätze wie Asbestentsorgung steht z. B. das CleanAIR Asbest Atemschutzsystem mit hohem Nennschutzfaktor zur Verfügung.
Typische Einsatzgebiete für Atemschutz
Die Anforderungen an den Atemschutz hängen stark von Branche, Tätigkeit und den jeweils vorhandenen Gefahrstoffen ab. Häufige Einsatzfelder sind:
- Bau und Sanierung – Schutz vor mineralischen Stäuben (z. B. Quarzfeinstaub), Faserstäuben, Schleifstaub, Schimmelsporen und ggf. Asbest bei Abbruch- und Sanierungsarbeiten.
- Metallverarbeitung und Schweißen – Schutz vor Schweißrauch, Lötrauch, Metall- und Schleifstäuben sowie ggf. Schutzgasen.
- Holzverarbeitung – Schutz vor Holzstäuben, Lack- und Beiznebeln (Kombination von Partikel- und Gasfiltern kann erforderlich sein).
- Chemische Industrie und Labor – Schutz vor Gase- und Dampfbelastungen (Lösemittel, Säuren, Basen) sowie Aerosolen und biologischen Arbeitsstoffen.
- Reinigung, Entsorgung und Sanierung – Schutz vor Reinigungschemikalien, Desinfektionsmitteln, Schimmel, Staub- und Aerosolbelastung.
- Rettungsdienst und Behörden – Atemschutz bei speziellen Einsatzlagen, z. B. Gefahrstoffunfällen oder Brandereignissen (hier kommen zusätzlich umluftunabhängige Systeme zum Einsatz, die in der Regel nicht im Online-Shop bezogen werden).
Für jede dieser Anwendungen finden Sie im ADESATOS-Shop passende Atemschutzlösungen – von der einfachen FFP1-Maske für geringere Staubbelastungen bis zu komplexen Gebläsesystemen mit Vollmasken oder Hauben.
Normen, Richtlinien und rechtliche Grundlagen
Atemschutzprodukte im ADESATOS-Sortiment sind gemäß den einschlägigen europäischen Normen und Vorschriften geprüft und zertifiziert. Wichtige Normen sind unter anderem:
- EN 149 – partikelfiltrierende Halbmasken (FFP1, FFP2, FFP3) zum Schutz gegen Partikel.
- EN 136 – Vollmasken für Atemschutzgeräte.
- EN 140 – Halbmasken und Viertelmasken.
- EN 143 – Partikelfilter.
- EN 14387 (ehemals EN 141) – Gas- und Kombinationsfilter.
- EN 12941 / EN 12942 – gebläseunterstützte Atemschutzgeräte mit Hauben/Helmen bzw. Halb- und Vollmasken.
Die Produkte fallen in der Regel in die PSA-Kategorie III gemäß Verordnung (EU) 2016/425 (hohe Risiken). Dies bedeutet u. a. eine Baumusterprüfung durch eine notifizierte Stelle sowie regelmäßige Qualitätssicherungsmaßnahmen beim Hersteller.
Für die betriebliche Praxis sind zudem die Gefährdungsbeurteilung (z. B. nach Gefahrstoffverordnung und TRGS 400/402), die Festlegung von Arbeitsplatzgrenzwerten (AGW) sowie die DGUV-Regel 112-190 zur Auswahl, Benutzung und Wartung von Atemschutzgeräten maßgeblich. Arbeitgeber müssen die Eignung des gewählten Atemschutzes im Hinblick auf Stoffart, Konzentration, Expositionsdauer, Arbeitsplatzbedingungen und die körperliche Belastung der Beschäftigten prüfen und dokumentieren.
Den passenden Atemschutz auswählen – Schritt für Schritt
1. Gefährdungsbeurteilung und Grenzwerte
Am Anfang steht die Ermittlung der Gefahrstoffe und ihrer Konzentrationen am Arbeitsplatz. Auf Basis der Sicherheitsdatenblätter, der TRGS (z. B. TRGS 900 und TRGS 910) und ggf. Messungen wird bewertet, ob und in welchem Umfang Atemschutz erforderlich ist. Dabei sind unter anderem folgende Fragen zu klären:
- Liegt eine Belastung durch Stäube/Aerosole, Gase/Dämpfe oder eine Kombination vor?
- Wie hoch ist der Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) und um welchen Faktor wird er überschritten?
- Wie lange und wie häufig werden Beschäftigte der Belastung ausgesetzt?
2. Wahl des Gerätekonzepts
Je nach Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung bieten sich unterschiedliche Gerätekategorien an:
- FFP1–FFP3-Atemschutzmasken für viele Tätigkeiten mit partikelförmigen Gefahrstoffen und begrenzter Expositionsdauer.
- Halbmasken mit Filtern für Mischbelastungen aus Partikeln, Gasen und Dämpfen bei mäßigen Konzentrationen.
- Vollmasken bei höheren Konzentrationen, bei reizenden oder ätzenden Stoffen, wenn zusätzlicher Augen- und Gesichtsschutz erforderlich ist.
- Gebläsesysteme bei hohen Schutzanforderungen, langen Tragezeiten oder wenn ein geringerer Atemwiderstand und hoher Komfort gewünscht sind.
3. Filterauswahl: Partikel-, Gas- oder Kombinationsfilter
Bei Halb- und Vollmasken sowie Gebläsesystemen muss der Filter genau auf den vorliegenden Gefahrstoff abgestimmt werden. Partikelfilter (z. B. P3) schützen vor Stäuben und Aerosolen, Gasfilter (z. B. A2) vor bestimmten Gasen und Dämpfen, Kombinationsfilter verbinden beide Funktionen. Hersteller wie CleanAIR und STS bieten ein breites Spektrum an Filtern, z. B. im Bereich Atemschutzfilter.
Wichtige Kriterien bei der Filterwahl sind der Filtertyp (A, B, E, K usw.), die Filterklasse (z. B. 1, 2, 3) sowie die Kompatibilität mit der gewählten Maske oder dem Gebläsesystem. Filter haben zudem eine begrenzte Gebrauchsdauer und müssen regelmäßig geprüft und rechtzeitig ausgetauscht werden.
4. Passform, Tragekomfort und praktische Anforderungen
Selbst der beste Atemschutz ist nur dann wirksam, wenn er korrekt sitzt und akzeptiert wird. Deshalb sollten Passformtests (Dichtsitzprüfungen) durchgeführt und individuelle Faktoren wie Gesichtsform, Bartwuchs, Brille oder das Tragen von Helm berücksichtigt werden. Produkte wie die uvex und Moldex FFP-Masken sowie die STS Halb- und Vollmasken sind auf hohen Tragekomfort, flexible Bebänderungen und gute Anpassbarkeit ausgelegt.
Für lange Tragezeiten oder körperlich anstrengende Tätigkeiten sorgen gebläseunterstützte Systeme, z. B. CleanAIR Chemical 2F oder CleanAIR Basic Atemschutzgeräte, für eine deutlich geringere physiologische Belastung.
Beispiele aus dem ADESATOS-Sortiment
- FFP-Atemschutzmasken – große Auswahl an FFP1-, FFP2- und FFP3-Masken, z. B. uvex silv-Air c 3110 FFP1 und Moldex Air FFP2, ideal für Baustelle, Werkstatt und Produktion.
- Vollmasken für hohen Schutz – robuste Vollmasken wie STS CX01 oder CleanAIR Shigematsu CF02 für anspruchsvolle Einsätze, bei denen Augen und Gesicht zusätzlich geschützt werden müssen.
- Gebläsesysteme und Sets – Komplettlösungen wie das CleanAIR Ready 2 Work Set inklusive Gebläseeinheit, Atemanschluss und Zubehör für einen schnellen Einstieg in den komfortablen Überdruck-Atemschutz.
- Zubehör und Ersatzteile – von Gurtsystemen wie dem CleanAIR Dekontaminiergurtzeug PVC 2F/3F bis zu Ersatzteilsets für Halbmasken, z. B. Moldex Serie 7000 Ersatzteilset, finden Sie alle Komponenten für Wartung und Instandhaltung.
Ganzheitlicher Arbeitsschutz: Atemschutz sinnvoll kombinieren
Wirksamer Atemschutz ist Teil eines umfassenden Arbeitsschutzkonzepts. Häufig ist es sinnvoll, Atemschutz mit weiterer PSA zu kombinieren:
- Handschutz gegen chemische oder mechanische Risiken,
- Schutz- und Arbeitsbekleidung für den ganzen Körper,
- Sicherheitsschuhe für sicheren Stand und Fußschutz,
- Augenduschen und Notduschen für den Ernstfall.
ADESATOS unterstützt Sie dabei, die passenden Komponenten sinnvoll zu kombinieren und an Ihre betrieblichen Prozesse anzupassen.
Beratung und Service durch ADESATOS
Als Spezialist für Gefahrstofflagerung, Arbeitsschutz und Atemschutz begleitet ADESATOS Sie nicht nur bei der Produktwahl, sondern auch bei Fragen zu Normen, Anwendung und Kombination verschiedener Schutzmaßnahmen. Unsere Fachberater unterstützen Sie bei der Auswahl geeigneter FFP-Masken, Halb- und Vollmasken, gebläseunterstützter Systeme und Filter – passend zu Ihren Stoffen, Prozessen und gesetzlichen Anforderungen.
Nutzen Sie unsere kostenfreie Fachberatung per Telefon oder E-Mail oder fordern Sie direkt ein Angebot zu Ihren Wunschprodukten an. Auf Wunsch binden wir Atemschutzlösungen in ein umfassendes Sicherheitskonzept ein, z. B. mit Gefahrstoffschränken, Laborabzügen, Gefahrstoffcontainern und Notduschen aus dem ADESATOS-Programm.
Atemschutz professionell umsetzen – mit geprüften Produkten und praxisnaher Beratung von ADESATOS.
